John Dilworth
GILCHRIST, James Born 1832 Rothesay, Scotland, died 1894 Glasgow, Scotland UK. Trained as a scientific instrument maker and engineer. Living in Glasgow from 1850, active as an amateur maker from 1880. Established professionally at 109 Hope Street; later at 29 Stanley Street. No more than 100 instruments known. Finely made Stradivari-derived model with very flat arch, but several mannerisms and affectations in the detailing, some whimsical and inconsistent, some with certain practical advantages. Varnish also variable; some thin textured, others with thicker oil covering. James Gilchrist no.. / Glasgow 1886 [Rattray]
William Meredith Morris
An amateur maker, who was by trade a philosophical instrument maker. He made eighty-six stringed instruments of every description. The workmanship is very fair, but the work as a whole lacks individuality, and the tone is of a poor quality. Label : —
JAMES GILCHRIST, GLASGOW, 1892
Willibald Leo Lütgendorff
Er begann seine Laufbahn als Metallarbeiter und Mechaniker und fertigte
alle Arten der feinsten wissenschaftlichen Instrumente an. Mit einem gründlichen
Wissen verband er eine ausserordentliche Handgeschicklichkeit, ausserdem
besass er eine prächtige Tenorstimme und ein feines Gehör. Erst spät, um
1880, wandte er sich dem Geigenbau zu, aber dann mit solchem Eifer und
solcher Begeisterung, dass er es bald dahin brachte, dass ihm seine Verehrer
den Namen des »schottischen Stradivarius« gaben. Er verwendete ausgezeichnetes
Holz und berechnete die Stärkenverhältnisse von Decke und Boden nach seinen
eigenen mathematischen Grundsätzen und stellte 50 Ausmessungen fest, um
eine richtige und genaue Eintheilung der Decke in Bezug auf Bassbalken,
Stimme und Steg zu erzielen. Er gab auf alle Kleinigkeiten Acht und fütterte
sogar die Wirbellöcher der Schnecke nach einem eigenen System. Er machte
im Ganzen 86 Violinen, Violen und Violoncelli undliess keine fremde Hand
an seine Arbeit kommen, sogar die Werkzeuge, mit denen er arbeitete, fertigte
er sich selbst an und verbesserte die gebräuchlichen und erfand neue dazu.
Seine Geigen wurden schon zu seinen Lebzeiten hoch bewerthet und er erhielt
für ein Quartett 3000 Mark. Professor J. Bell Pettigrew, dem er auch die
Modelle zu dessen Untersuchungen des Vogelflugs construirt hatte, besitzt eine
Sammlung von Gilchrist’scher Geigen. Trotz alledem ist er zu keinem Vermögen
gekommen, und seine Frau pflegte zu sagen: »Machen kann er Alles — nur kein Geld.« Er war ein durchaus origineller Mann und ein erfinderischer Kopf, wie man wenige kennt.